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Jurassic Park - Rückblickende Vorschau

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„John Hammond hat mir sein Vermächtnis anvertraut und niemals ging es dabei um Profit: „Scheuen Sie keine Kosten, war sein Motto“, diese Worte stammen von einem Mann, der nicht nur zu dein reichsten Menschen unserer Gesellschaft gehörte, sondern darüber hinaus den Jurassic World errichten ließ und auch nicht davor zurückschreckte, die Isla Sorna, Anlage B, die seit 1997 unter Naturschutz steht, auszubeuten und dortige Tiere in den neuen Park auf der Isla Nublar zu integrieren.

Und damit befinden wir uns schon mitten in der Jurassic World, die zeitlich 22 Jahre nach dem ersten grandiosen Film spielt. Im Vorfeld gab es sehr gute virale Werbung, bestehend aus zwei Webseiten, die die Illusion eines funktionierenden Parks perfekt wiedergaben. Laut dem Regisseur Colin Trevorrow stand der Film unter dem Motto, das ein Zitat aus dem originalen Film ist: „Und bevor Sie wussten, was Sie da machten, ließen Sie es patentieren und vermarkten es und kleben ein Etikett drauf und Sie verhökern sie, sie verhökern sie und wollen damit Profit machen.“ Vieles in Jurassic World funktioniert mittlerweile beinahe automatisch, im Jahre 2005 öffnete der Park für die Welt seine Pforten, nachdem 2004 die Dinosaurier von der Isla Sorna beschafft wurden. Die Einnahmen sind noch immer steigend, jedoch sind die Kosten im Vergleich zu den Anfangszeiten des neuen Parks drastisch gestiegen und die Gewinne zeigen einen rückläufigen Trend an. Aus diesem Grunde möchten die Betreiber der Welt etwas neues präsentieren, einen genetisch modifizierten Hybriden, zusammengesetzt aus diversen Dinosauriern, wie Tyrannosaurus Rex, Velociraptor, Rugops und Therizinosaurus, aber auch lebende Tiere wie Kraken und Laubfrosch. Schon bei der Ankündigung war den Fans klar, dass dieses Experiment nicht gut gehen kann und genauso kam es dann im Film. 10 Jahre lang, von 2005 bis 2015 lief der Park beinahe zu perfekt, bis zur versuchten Eingliederung des Indominus Rex, dem Hybriden.

Geschaffen wurde dieser von InGen, die Firma die sich auch für den Jurassic Park verantwortlich zeigte und für den San Diego-Vorfall die Schuld trug, geleitet wurde das Labor vom Genetiker Dr. Henry Wu, gespielt von BD Wong, der bereits unter John Hammond 1993 Dinosaurier erschuf. InGen hat sich in der Gegenwart neu ausgerichtet und strebt neue Ziele an, so warben sie Owen Grady, gespielt von Chris Pratt, vom Militär ab, um die Raptoren zu trainieren und zu studieren. Als der Indominus Rex nun ausbrach, stürzte er damit die komplette Jurassic World in das Chaos und bald schon muss die Frage gestellt werden, ob der Einsatz der Raptoren zur Verfolgung des I.Rex eine sinnvolle Option darstellt.

Ich bin bei dem Film gespalten, auf der einen Seite ist er grandios inszeniert und ich habe auch beim 10. Kinobesuch vor Freude geweint, auf der anderen Seite hat er jedoch auch viele Schwachstellen, sowohl im Film selber, als auch im Vorfeld über die virale Werbung. Positiv fällt zunächst die ganzen Anspielungen an den ersten Film auf, sei es das Hologramm gegen Ende, dass uns einen langvermissten Dinosaurier zurückbringt oder auch Buttercup, unsere geliebte und hochverehrte Königin der Isla Nublar, eine Königin, die 1993 das Logo von Jurassic Park geprägt hat, das wir auf, mittlerweile, allen Filmen wiederfinden und vor der wir uns verneigen. Hier komme ich nun auch zu Punkten, die ich sehr schade finde, vieles davon ist vermutlich subjektiver Natur. Zum einen sei ganz klar die Screentime von unserer Tyrannosaurus-Dame zu nennen, hier war im Vorfeld deutlich mehr geplant, sie sollte sogar erneut, wie im ersten Film, Gallimimus jagen dürfen, so bekam sie die umstrittenste Stelle im ganzen Film, doch nur um sie zu sehen würde ich die Stelle verteidigen, sie ist mein heimlicher Hauptcharakter von Jurassic Park 1 und Jurassic World. Ebenfalls sehr schade finde ich, dass Dinosaurier in Jurassic World beinahe keinerlei Bedrohung mehr darstellen, abgesehen von einer kleinen Stelle kurz vor Buttercups heroischen Auftritt gegen Ende des Filmes. Herbivoren wurden vollends in den Hintergrund gestellt. Pterosauria zählen per Definition nicht zu den Dinosauriern, sie teilen sich mit diesen lediglich gemeinsame Vorfahren, selbiges zählt für den Mosasaurus und da der I.Rex ein Hybrid ist, zwar aus Dinosauriern erschaffen, aber dennoch stark verändert, so dass selbst Owen kritisiert, dass dieses Wesen kein Dinosaurier sei, kann gesagt werden, dass Universal in diesem Film fast gänzlich auf eine Bedrohung von Dinosaurier ausgehend verzichtet hat. Weiter ist es schade, dass man nicht die heutige Wissenschaft berücksichtigt hat, sondern lediglich die Dinosaurier des ersten Filmes zurückgebracht hat, immerhin wurde hierzu eine kurze Begründung im Film vom Genetiker Dr. Henry Wu geliefert.

Universal hat es geschafft, die Illusion eines funktionerenden Parks perfekt einzufangen, leider hängt die Geschichte an der ein oder anderen Stelle oder wird unnötig in die Länge gezogen, siehe hierzu den Pterosauria-Abschnitt, zusammensetzend aus Pteranodon und Dimorphodon. Der Film lebt meiner Ansicht nach von den Bezügen zu den alten Filmen, seien es kleinere Dinge wie Zitate, Bücher oder aufgedruckte Charaktere der alten Filme oder größere Sachen wie bestimmte Gebäude, holografische Darstellungen oder Buttercup, vor der wir uns ehrfürchtig verneigen. Weiter ist es sehr schade, dass in Jurassic World so viele Hollywood-Klischees zu finden sind, sei es eine erzwungen wirkende Kussszene, die ohne die dazugehörige herausgeschnittenen Szenen verfehlt wirkt, aber auch der Hauptgrund, der dem I.Rex den Ausbruch erst ermöglichte, wirkt beinahe zwanghaft. Trotz der Kritik ist und bleibt Jurassic World ein grandioser Film, der meiner Ansicht nach den dritten Teil hinter sich lässt, auch hierzu findet man Anspielungen in Jurassic World. Kritisch ist zu betrachten, dass man den Film direkt in Ausblick auf eine Trilogie gedreht hat. Der zweite Film soll unter dem Motto stehen: „Dinosaurier und Menschen, zwei Spezies, zwischen denen 65 Mio. der Evolution liegen sind auf einmal in ein und dieselbe Zeit katapultiert worden, wie können wir nur die blasseste Vorstellung haben, von dem, was uns erwartet?“ Kritisch ist hier zu betrachten, dass die Thematik zu Ende ist. Selbst die Begründung, weshalb Jurassic World trotz zwei gescheiterter Projekte und die Sicherung von Anlage B dieser Art errichtet werden durfte, wird nicht begründet. Nun sollen Dinosaurier „Open-Source“ werden und auf dem Festland vertrieben werden, des Weiteren wurde ein militärischer Plot für die Zukunft in Aussicht gestellt.
Wir können gespannt sein wie es weitergeht, Jurassic Park 5 wurde bereits angekündigt für 2018, doch eines ist jetzt schon sicher: Vieles wird sich unwiederbringlich verändern, wir können nur hoffen, dass die Reihe nicht allzu sehr von ihrem Ursprungsgedanken abweicht, denn einige Dinge die mit Jurassic World ins Spiel gebracht wurden, geben Grund zur Besorgnis.

Was haltet ihr von dem Film? Was sind eure Befürchtungen und was verbindet ihr mit der ursprünglichen Trilogie?

Mit freundlichen Grüßen
Sauroid

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